In diesem Herbst will die RWE den Hambacher Forst im Rheinland komplett roden, um die darunter liegende Braunkohle abzubauen und zu verstromen. Demonstrierende versuchen, zumindest den letzten Rest des Waldes zu retten. Die Bundesregierung hatte im Frühjahr eine Kommission eingesetzt, um einen Weg in eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Energieversorgung zu finden. Die Umweltschützerinnen und -schützer hatten eine Bitte: Wenigstens die Rodungen im Hambacher Forst sollten gestoppt werden, bis die Kommission ihre Arbeit beendet hat, auch um hässliche Szenen zwischen Polizei und Protestierenden zu verhindern. Noch hat ein Gericht bis Anfang Oktober den Stopp der Rodung verfügt, jedoch scheinen RWE und die Landesregierung die Demonstrierenden möglichst schnell aus dem Wald vertreiben zu wollen. Die Menschen, die verhindern wollen, dass weiterhin dreckige Kohle verfeuert wird, die den Klimawandel beschleunigt, werden aus dem Wald gezerrt. Und dies ohne Rücksicht darauf, dass es viel schwerer werden wird, in der Kohlekommission doch noch eine friedliche Lösung für das Problem zu finden. RWE und die NRW-Landesregierung wollen Fakten schaffen. Wenn der Wald schon mal weg ist, was soll dann noch dagegen sprechen, die Kohle auch abzubaggern. Die Gefahr, dass durch diese Vorgehensweise die Lage eskaliert, ist groß. Diese Gefahr hätte vermieden werden können. Verantwortlich ist auch die Bundesregierung, die die Verantwortung erst einmal an die Kohlekommission abgeschoben hat. Nicht die Bundeskanzlerin oder der Wirtschaftsminister sollen sich kümmern. Die Landesregierung von NRW, mit Ministerpräsident Armin Laschet, setzt vorsorglich schon Polizei und Behörden in Bewegung