Zu viel Regen, zu wenig Regen – das bereitet nicht nur den Landwirten und Winzern Sorgen. In den vergangenen Jahren sehen wir eine Änderung in der Niederschlagsverteilung. Die Winter sind eher zu feucht und die Sommer eher zu trocken: das bedeutet Hochwasser- und Niedrigwasserperioden. In beiden Fällen sind Flüsse nur eingeschränkt schiffbar mit erheblichen Auswirkungen auf die Wirtschaft – auch hier in dieser Region.
Hitzeperioden und die damit verbundenen niedrigen Wasserstände führen zu erhöhten Wassertemperaturen. Verunreinigungen, die durch Abwässer entstehen, können nur unzureichend verdünnt werden. Dadurch sinkt die Qualität des Wassers. Anhaltendes Niedrigwasser bewirkt, dass die Wassertemperatur durch die erhöhte Sonneneinstrahlung steigt und sich Algen stark ausbreiten können. Dadurch nimmt dann der Sauerstoffgehalt des Wassers stark ab, mit fatale Folgen für Fische. Niedrigwasser bedeutet auch ein großes Problem für Kohle- und Atomkraftwerke, die mit Flusswasser gekühlt werden. Zu warmes Wasser darf nicht mehr zur Kühlung genutzt werden und eine Drosselung oder sogar Abschaltung dieser Kraftwerke ist dann erforderlich. Oft wird argumentiert, dass die erneuerbaren Energien wetterabhängig sind: von Wind und Sonne. Doch die letzten Sommer haben uns gezeigt, dass auch fossile und atomare Stromversorgung nicht wirklich wetterfest ist. Kraftwerksausfälle werden in heißen Sommern durch Niedrigwasser und bei geringen Schneeschmelzen in milden Wintern eher die Regel sein.
Zudem sind Kohle- und Atomkraftwerke klimaschädlich und gefährlich. Auch wenn es Politiker gibt, die atomaren Strom als die Vorzeigeenergieform aufgrund Null CO2-Ausstoßes befürworten, kann man in Deutschland nicht ernsthaft diese Energieform wiederbeleben wollen. Radioaktiver Abfall muss Millionen Jahre sicher verwahrt werden und kein Mensch kann für einen solch langen Zeitraum verlässlich planen. (PH/RS)