Der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien geht zügig voran. Er reicht aber nicht aus, um den Energieverbrauch der Welt zu decken. 2018 stieg der globale Energiebedarf um 2,3 Prozent, so schnell wie noch nie in diesem Jahrzehnt. Und da er vor allem durch Gas und Kohle abgedeckt wurde, sind auch die CO2-Emissionen aus dem Energiesektor um 1,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 33 Milliarden Tonnen geklettert (Global Energie and CO2 Status Report der IEA). Ursachen sind, laut IEA, vor allem das Weltwirtschaftswachstum, kalte Winter und heiße Sommer, die den Bedarf an Heizung und Kühlung nach oben trieben. Immerhin fast die Hälfte des gestiegenen Energiehungers wird von grüner Energie gedeckt, allein 31 Prozent durch Solarstrom.
Aber ein wirklich „goldenes Jahr“ war 2018 vor allem für Gas, so IEA-Executive Director Fatih Birol. „Trotz starken Wachstums bei den Erneuerbaren steigen die globalen CO2-Emissionen. Das zeigt, wie dringend an allen Fronten gehandelt werden muss – bei der Entwicklung sauberer Energie, der Reduktion von Emissionen, der Verbesserung der Effizienz und den Anreizen von Investitionen und Innovationen wie dem Speichern von CO2.“
Eine weitere schlechte Nachricht fürs Klima ist, dass der globale Kohlekonsum um 0,7 Prozent stieg. Ursache sind vor allem relativ junge Kraftwerke in China und Indien, die noch eine lange Lebenszeit haben. Auch der Ölverbrauch zur Energiegewinnung legte um 1,3 Prozent zu, erstmals mit den USA an der Spitze. Und schließlich wuchs auch die Atomkraft um 3,3 Prozent und erreichte somit wieder weltweit das Niveau wie vor dem Atomunfall in Fukushima 2011. Hauptgrund sind neue Atomkraftwerke in China und –man glaubt es kaum- die Rückkehr von vier Reaktoren an das Netz in Japan. (MG)