Zufall, dass mit dem Start des Wackersdorf-Films die Räumung des Hambacher Forsts begann? Auch in Wackersdorf ging es in den 1980er Jahren nicht um den Taxoldener Forst, sondern um die Atomindustrie. Im Hambacher Forst geht es um die Zukunft der Energieversorgung und den Klimaschutz weltweit. Es geht um die Grundfrage: Was ist wichtiger, kurzfristiger Profit oder langfristiges Wohlergehen? Der „Hambi“ ist zu einem Symbol für eine unsichtbare und unfassbare Bedrohung geworden. Kohlendioxid ist unsichtbar, (genau wie atomare Strahlung), die Täter sind wir alle und deshalb niemand. Die Abholzung ist nicht automatisch richtig, weil sie legal ist. Ein von der Regierung veranlasster Stopp der Rodung wäre ein Signal an die Welt.
Der Widerstand gegen die Kohleindustrie muss gewaltfrei sein. Das gebietet der Respekt vor RWE-Mitarbeitenden, Polizei, Ökoaktivist*innen und Anwohnenden. Gewalt ist niemals zu rechtfertigen. Wer die Menschen von etwas überzeugen will, muss sie begeistern, nicht einschüchtern. Gewalt macht „alles kaputt“.
Auch aus der Ferne kann man wirksam „protestieren“, nämlich durch die Wahl des Stromlieferanten. Die großen Stromkonzerne wollen so lange wie möglich mit der Kohleverstromung und den Atommeilern gutes Geld verdienen. Durch die Gründung von Tochterfirmen verschleiern sie die Herkunft ihres Stromes. Dieses „Geflecht“ ist leicht zu durchschauen, man muss sich nur etwas Mühe machen. Treffen sie die Konzerne da, wo es weh tut, beim Geld.