Hier findet z. Zt. das größte “Umweltreinigungsprojekt“ in der kanadischen Geschichte statt. Die Regierung investiert 1,3 Milliarden Dollar um 1,7 Millionen m3 schwachstrahlenden radioaktiven Abfall sicher „einzuschließen“. In Port Hope wurde aus Uranerz Radium hergestellt. In den 20-er und 30-er Jahren bestand ein großer Bedarf für die Krebsbehandlung. 1933 war Port Hope das kanadische Zentrum für die Radiumherstellung und bliebe es bis zum 2. Weltkrieg. 1942 beauftragte die Regierung den Betreiber, waffenfähiges Uran herzustellen, das für das berühmte „Manhattan Project“ nach USA verschifft wurde. Wegen der Bedeutung der Anlage und dem wachsenden Markt für Uran übernahm die Regierung die Anlage vom damaligen Betreiber. 1960 stoppte die USA den Ankauf von kanadischem Uran und es wurde nach anderen Absatzmärkten gesucht. Ende der 1960-er Jahre  gingen die ersten Atommeiler in Kanada in Betrieb. Port Hope wurde zur führenden Produktionsstätte für das spezielle Uran (Urandioxid), das in den kanadischen Reaktoren Verwendung findet. Rund um die Kleinstadt wurde der radioaktive Abfall gelagert, meist Erde, Fels und Flüssigkeiten, aber auch Kleidung, Putzlappen, Laboreinrichtungen, Werkzeuge. Der Abfall wurde nicht nur auf dem Gelände der Fabrik gelagert, sondern auch kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, z. B. für Parks, Gärten und wurde, was durchaus üblich war, sogar zum Hausbau verwendet. Man schätzt, dass alleine 570.000 m3 verstrahlter Abfall im Hafen von Port Hope, auf der kommunalen Mülldeponie, aber eben auch auf Privatgelände liegt bzw. dort verbaut ist. (RS)