Die Energiewende sollte nach Ansicht des Bundesamts für Naturschutz (BfN) mit mehr Rücksicht auf Artenvielfalt und weniger Flächenverbrauch „natur- und umweltverträglicher erfolgen“, forderte BfN-Präsidentin Beate Jessel. Sie stellte am Mittwoch in Berlin den „Erneuerbar Energie Report“ ihres Hauses vor. Es stellt sich die Frage, wie Deutschland bis 2050 80% oder gar 100 % Ökostrom erreicht, ohne alle Biotope mit Windanlagen vollzustellen. Jessel geht davon aus, dass der Ausbau der Ökoenergie „zum Erreichen der Klimaziele zwingend erforderlich ist.“ Aber die Planungen müssten besser werden. Es brauche einen „effizienten Umgang mit der Fläche“ aber auch mehr Energiesparen, um weniger Anlagen zu bauen. Die Zahl der Windanlagen habe sich zwischen 2000 und 2017 bereits auf 28000 verdreifacht.
Bessere Planung und Koordinierung sollen das Problem entschärfen. Das BfN hat in mehr als 40 Projekten das Thema „Naturschutz und erneuerbare Energie“ untersucht. Den Naturschützer*innen macht Sorge, dass immer häufiger auf „naturnahen Flächen“ wie Wäldern und extensivem Grünland Windanlagen entstehen. Maisfelder als „Futter“ für Biogasanlagen breiten sich immer weiter aus, ebenfalls keine nachhaltige Energieerzeugung im Hinblick auf Bodenqualität und Artenvielfalt. Auch Offshore-Windanlagen, die nur von den großen Kraftwerksbetreibern zu stemmen sind, seien keine Lösung, da das Meer durch Fischerei und Schifffahrt genug belastet sei. Jessel regt an, neben der Effizienz und dem Sparen vor allem Solaranlagen auf Hausdächern in Städten mehr zu fördern.
Und genau hier liegt die große Chance unserer Gemeinde. Durch die Windbedingungen sind Windkraftanlagen bei uns nicht wirtschaftlich, aber es sind genügend gemeindeeigene u. private Dächer für PV-Anlagen vorhanden. Es besteht noch viel Potential, das es zu nutzen gilt.
Um vernünftige Wege zum Ausbau der erneuerbaren Energie zu finden, vertrauen wir „Ökostromer*innen“ auf die Schwarmintelligenz einer Genossenschaft, der EWS. Ihre Entscheidung für den „Edingen-Neckarhausener Ökostrom“ wäre deshalb ein vernünftiger Schritt. (MG)