In der vorletzten Ausgabe berichteten wir über Schadenssummen bei einem AKW-Gau und die notwendigen Versicherungsprämien. Ein aufmerksamer Bürger hat uns völlig zurecht darauf hingewiesen, dass bei der von uns genannten Schadenssumme von 430 Mrd. die jährliche Versicherungsprämie von 72 Mrd. viel zu hoch angesetzt ist.
Die Finanzexperten des Finanzforums Leipzig kommen in ihrer Studie bei einem Maximalschadensfall (GAU) auf Kosten von bis zu 6,09 Billionen € und nicht auf 430 Mrd.
Da sich Schadenereignisse einer nuklearen Katastrophe in einem KKW insbesondere durch extreme Schadenhöhen und sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeiten auszeichnen, wurden auf diese Höchstschäden Methoden der Extremwertstatistik angewandt, um die Verteilungsfunktion der Maximalschäden, ihren Erwartungswert (erwarteter Maximalschaden) und ihre Streuung zu bestimmen. Die Deckungssumme ergibt sich aus diesem erwarteten Maximalschaden sowie dem sechsfachen seiner Streuung als Sicherheitszuschlag und beträgt demnach 6.090 Mrd. € (6,09 Billionen €).
So müsste bspw. für jedes betriebene KKW eine jährliche Risikoprämie von 72 Mrd. € über den gesamten Zeitraum gezahlt werden, wenn die Deckungssumme nach 50 Jahren zur Verfügung stehen soll.
Fazit der Studie: Damit wird deutlich, dass im Hinblick auf die Situation in Deutschland keine Möglichkeit besteht, eine vollumfängliche Deckung des Risikos zu gewährleisten.
Die Studie des Versicherungsforums Leipzig finden Sie hier. (RS)