Zuletzt haben wir von der Zunahme des weltweiten Energiehungers 2018 berichtet. Für Deutschland gibt es hingegen die ersten positiven Klimazahlen seit Jahren. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist in Deutschland laut UBA im letzten Jahr um 3,8 Mio. Tonnen und damit um 4,2 % gegenüber 2017 gesunken. Vor allem bei der Stromerzeugung und in den privaten Haushalten gab es einen deutlichen Rückgang. Auch im Verkehrssektor, wo die Werte zuletzt sogar gestiegen waren, sanken die CO2-Emissionen um 2,9 %. Ein ‚Hurra’ wäre allerdings etwas verfrüht. Die Entwicklung ist nach Ansicht der Umweltverbände vor allem auf das Wetter des letzten Jahres zurückzuführen. „Die Deutschen haben schlicht weniger geheizt“, erklärte Greenpeace. Auch beim Verkehr, wo die Emissionen um 5 Mio. Tonnen sanken, dürfte das Wetter eine Rolle gespielt haben, weil Niedrigwasser der Flüsse die Kraftstoffpreise verteuert hat. Größer war aber der Rückgang in der Energiewirtschaft, wo 14 Mio. Tonnen eingespart wurden. Das lag zum einen am weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Zum anderen ist vor allem die Steinkohleverstromung zurückgegangen, weil sie durch die gestiegenen Preise für CO2-Zertifikate weniger wirtschaftlich ist.
Laut Umweltministerin Schulze (SPD) zeige die Entwicklung trotz der Witterungs- und anderen Sondereffekten, dass Klimaschutzmaßnahmen wirken und fügte hinzu: „Es ist vollkommen klar, dass wir noch mehr Tempo aufnehmen müssen“. Der Rückgang der CO2-Emissionen im letzten Jahr ändert nichts daran, dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 krachend verfehlen wird. Vom geplanten Rückgang um 40 % im Vergleich zu 1990 sind erst 30 % erreicht. Um wenigstens das Ziel für 2030 zu erreichen, muss in den nächsten Jahren jährlich annähernd so viel eingespart werden wie 2018 – und zwar ohne Witterungseffekt. Wir privaten Verbraucher können auch dazu beitragen, indem wir mit der Energie sparsam umgehen und den Strom von echten Ökostromlieferanten beziehen, z. B. von den lokalen Ökostromern, deren Partner die Elektrizitätswerke Schönau sind. (MG)