Letzte Woche hat das Europaparlament einen Beschluss zur Klimakonferenz in Madrid, die eine halbwegs atomkritische Passage enthielt, kurz vor Schluss so geändert, dass Atomkraft jetzt als Klimaretter bezeichnet wird. Der Änderung zugestimmt haben dabei 38 deutsche Abgeordnete, von CDU/CSU (20 von 29), von FDP (6 von 7), und wenig überraschend, von AfD (11 von 11).
Zu den 20 CDU-Befürwortern des Antrages gehört auch der Chef der deutschen CDU/CSU-Abgeordneten. Er ist stammt aus unserer Region, ist auch in Edingen-Neckarhausen bekannt, und was wohl die wenigsten wissen, Mitglied der Kerntechnische Gesellschaft e.V., einer gemeinnützige Vereinigung, laut eigener Aussage, mit ihren mehr als 2.200 Mitgliedern zu den größten technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften unseres Landes zählt. Ihr erklärtes Ziel: „Den Fortschritt von Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie und verwandter Disziplinen zu fördern, ihre Fachkenntnisse, Fähigkeiten und umfangreichen Erfahrungen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen“. Toll!
„Unsere“ Politiker der „Mitte“ wagen keine echte Energiewende, sondern glauben, das Klimaproblem mit alten und neu zu bauenden AKWs zu lösen, wohl wissend, dass weder Abbau noch Aufbereitung von Uran klimaneutral ist. Von den Risiken des Betriebs der kerntechnischen Anlagen und der sicheren Lagerung des Atommülls über Jahrtausende einmal ganz abgesehen. Es ist höchste Zeit, unsere Stimme gegen die Atomlobbyisten zu erheben und unsere Einflussmöglichkeiten zu nutzen. (RS)