Die Ile de Sein, ein winziges Eiland, liegt vor der bretonischen Küste. Fast den gesamten Strom auf der Insel erzeugen drei große Dieselaggregate – teuer und umweltschädlich. Sonne, Wind und Wellen könnten diesen nicht nur deutlich ökologischer, sondern auch wesentlich billiger liefern, Eine Handvoll Bretoninnen und Bretonen will das Stromnetz ihrer Miniinsel übernehmen, nebenbei das EDF-Netzmonopol in ganz Frankreich aufbrechen und auf 100 % Erneuerbare Energien umstellen. Dazu haben sie die „Île de Sein Énergies S.A.S.“ gegründet, ihr Vorbild die Stromrebellen aus Schönau im Schwarzwald. Ihre Insel wollen sie nun zur ersten Bürgerenergieinsel der Republik machen und hoffen, für beides ein Exempel zu statuieren. Nicht zuletzt deshalb sorgt der Streit um die Stromversorgung der Insel mit ihren gerade mal 120 permanenten – im Sommer auch mal 1.000 – Bewohner/innen inzwischen bis Brüssel für Wellen. Aber anders als in der EU üblich sind Stromerzeugung, Stromversorgung und Netzbetrieb auf den französischen Inseln nicht voneinander getrennt. Geht die Stromversorgung in andere Hände, muss auch das Stromnetz den Betreiber wechseln. Eben diese Möglichkeit jedoch sieht das französische Gesetz bisher nicht vor: Die Konzession für von EDF betriebene Stromnetze – und das sind fast alle in Frankreich – kann immer nur erneut an EDF vergeben werden. Die IDSE hat dagegen Klage vor dem Verwaltungsgericht in Rennes eingereicht. Hat diese Erfolg, würde das seit 1946 bestehende Netzmonopol der EDF nicht nur auf der Île de Sein, sondern in ganz Frankreich kippen. Einfach wird die Sache nicht, denn der Bürgermeister und die Mehrheit im Gemeinderat vertrauen weiterhin auf die EDF. Mehr zum Thema finden Sie auf der EWS-Website: www.ews-schoenau.de/energiewende-magazin/zum-glueck/die-stromrebellen-auf-der-ile-de-sein/