Landwirt*innen und Winzer*innen aus der Region befassen sich mit dem Thema Klimawandel schon seit einigen Jahren – zwangsläufig. Landwirtschaft wird schwieriger, wenn man bei den Sorten bleibt, die man schon immer angebaut hat. Fallen die mittleren Temperaturen höher aus, muss bei Getreide mit geringeren Erträgen gerechnet werden, da die Wachstumsphasen sich beschleunigen und die sogenannte Kornfüllungsphase dadurch kürzer ausfällt.
Wintergetreide entwickelt sich eventuell schneller und wird anfälliger. Viele Schädlinge profitieren von höheren Temperaturen: Apfelwickler, Maiszünsler und andere, die obendrein auch noch zur Verbreitung von Viruskrankheiten beitragen können. Hitze bereitet vielen Pflanzen Stress. Ohne Bewässerung geht heute bei vielen Kulturen gar nichts mehr, was zu weiter sinkendem Grundwasserspiegel führt. Für Getreide bleibt oft nur eine Noternte. Außerdem können Wein, Obst- und Gemüsesorten Schäden durch Sonnenbrand bekommen. Der Weinanbau hat sich schon verändert. Einige Winzer*innen haben darauf reagier, indem sie Rebsorten anpflanzen, die bisher in dieser Region nicht üblich waren.
Kommt es zu Starkregen oder Hagel, ist das für Landwirt*innen und Winzer*innen sehr häufig eine Katastrophe. Entweder stehen die Felder unter Wasser oder der Hagel hat die Ernte vernichtet.
Der MM berichtet in dem Artikel „Trockener April bedroht die Natur“ vom 21.04.20: „Diesen Monat verzeichneten die Meteorologen bislang „traurige 3,2 mm Regen“. Ein Dürresommer wäre verheerend.“
Wann gestehen wir uns endlich ein, dass der Klimawandel auch bei uns angekommen ist, mit drastischen Folgen, die konsequentes Handeln in ganz vielen Bereichen erfordern! (PH/RS)