Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister ist nicht der erste deutsche Energieexperte, der die Forderung nach einer längeren Betriebszeit der Atomkraftwerke ins Spiel bringt, um eine signifikante Reduktion des CO2-Ausstoßes zu erreichen und damit den Klimaschutz deutlich voranzubringen. Er wird auch nicht der letzte sein, der so argumentieren wird. Erstaunlich allerdings ist, dass selbst die deutschen Kernkraftwerksbetreiber dieser Forderung eine Absage erteilen. Noch? Das Thema ist sicher noch lange nicht „durch“. Aus unserer Sicht ist die Forderung nach längeren AKW-Laufzeiten das total falsche Signal, zumal die französische Regierung gerade beschlossen hat, die beiden ältesten und störanfälligsten französischen Reaktoren direkt an der badischen Grenze, nämlich die des AKW Fessenheim, nächstes Jahr vom Netz zu nehmen. Ursprünglich sollten sie so lange in Betrieb sein, bis der neue Reaktor in Flamanville in der Normandie den Leistungsbetrieb aufgenommen hat. Dies wird aber nicht vor 2022 geschehen. Auch hier darf man gespannt sein, ob Fessenheim wirklich nächstes Jahr abgeschaltet wird und wann das AKW Flamanville in Betrieb geht. Sollte dies tatsächlich 2022 der Fall sein, so wären das nicht wie geplant 5 Jahre, sondern 16 (!) Jahre Bauzeit mit einer entsprechenden Kostenexplosion auf schätzungsweise 13 Milliarden €.
Bringen Sie die lokale und Ihre persönliche Energiewende (ohne Atom- und Kohlestrom) voran, werden sie Ökostromer/in! (RS)